Samstag, 28. April 2012

Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow

Am 1. September 1983. Flug KAL 007. Passagierflugzeug. Ein Flug wie jeder andere. Von New York in die südkoreanische Hauptstadt Seoul. Und doch rückblickend gesehenen ein Verbrechen ohne Gleichen. 269 Menschen mussten sterben, weil eine völlig aus dem Ruder gelaufene Sowjethysterie den Klassenkampf in eine Etage erhoben hatte, wo Menschen keine Rolle mehr spielten. Abgeschossen im Namen Lenins. Stalins. Breschnews oder wie diese Ungeister auch immer hießen. Alleine daran kann man das Verbrechen des Kommunismus bestens erleuchten. Doch niemand sollte voreingenommen an diese Sache herantreten. Darum der Versuch jenes zu verstehen, was nicht zu verstehen ist. Nämlich den Massenmord an und für sich. Wobei sich 1983 noch weitaus schlimmere Katastrophen als jene rund um den Korean-Air-Flug ereignen hätten können. Denn nur durch das kluge und beherzte Eingreifen eines einzelnen Mannes blieb uns die Katastrophe erspart. Oberstleutnant Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow. Alleine diesem Mann und seinen Ratschlüssen ist es zu verdanken, dass unsere Welt heute nicht in Schutt, Asche und radioaktiv verseuchten Boden gedeiht. Denn dieser Offizier, mit der Überwachung eventuell abgeschossener amerikanischer Interkontinentalraketen betraute Mensch hatte, nach einem wie heute ersichtlichen Fehlalarm den Daumen am Drücker. Doch die geringe Anzahl der vermeintlichen US-Angriffsraketen kam ihm „spanisch“ vor und so löste er nicht den Befehl zum Gegenschlag aus. Was sich nach wenigen Minuten bewahrheitete. Ein Fehlalarm, bedingt durch gleichmacherische, kommunistische Schlamperei, die selbst in solche Einrichtungen Einzug gehalten hatte. Hätte Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow den Dienstweg eingehalten und nicht seinen Verstand gebraucht, würden wir heute allesamt höchstwahrscheinlich nicht mehr leben. Ein Mensch, der den Irrtum eines Computers revidierte. Aber wurde es ihm gedankt? Mit Nichten! In der Ex-Sowietunion als Befehlsverweigerer gebrandmarkt hat man ihm nach Bekanntwerden dieses Vorfalls 1998 etwas Beachtung geschenkt. Am Ende mit einer Note im Wert von 1.000 Dollar. Ich weiß um die Probleme von unseren Staaten. Um die Notwendigkeit unseren Partnern zu helfen. Aber wenn ich lese, dass der Retter unserer Welt mit einem schändlichen Preis abgefertigt wird und die Vernichter unserer Welt weiter wie die Maden im Speck leben, mag es mir dann doch den Magen umdrehen.